Campus für Innovation München

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Lilienthalallee , München

Wettbewerb

Auftraggeber

CA Immo Deutschland GmbH

Größe

Fertigstellung

2013

Leistungen

Wettbewerb

Im Gegensatz zum städtischen Nachbarn Schwabing ist die Stadtstruktur Freimanns durch eine intensive Verkehrs- und Industrieinfrastruktur zersiedelt. Im Jahre 2003 wurde die Initiative „Perspektive Freimann“ ins Leben gerufen. Diese vergleicht Freimann mit einer Ansammlung von Inseln, die untereinander nicht zu erreichen sind. Die Bürger wünschen sich ein Zusammenwachsen der Inseln zu einem verknüpften Stadtteil.
Maßnahmen wie die Belebung des denkmalgeschützten ehemaligen Bundesbahn-Ausbesserungswerks zu einem „Forum für Fahrkultur“ sowie die Errichtung eines „Campus für Innovation und Forschung“ sollen die kulturelle Infrastruktur verbessern. Der Entwurfsansatz antwortet auf die angrenzenden Großstrukturen des Ausbesserungswerkes, des MOC und des Euro-Industrieparks mit einer quadratischen Großform und hebt sich bewußt von dem durch den Gleisverlauf historisch bedingten trichterförmigen Grundstück ab. Der Quader wird in mehreren Schritten aufgelöst. Um die Gebäude durch den Innenbereich zu erschließen, wird eine freie Form aus dem Quader gefräst. Zugänge öffnen sich nach Außen und leiten in die introvertierten Innenhöfe des Gebäudekomplexes. Durch die Aufnahme und Transformation des linearen Motivs der Sheddächer des Ausbesserungswerkes auf das Bauvolumen werden weitere Schichten aus dem Quader abgetragen und der Bezug hergestellt. Es entstehen unterschiedliche Ebenen, die differenzierten Nutzungsanforderungen in Bezug auf Grundrissgestaltung und Belichtung entsprechende Antworten finden. Während große Tiefen der unteren Schicht eine Flexibilität für Nutzungen mit Anforderungen an hohem Platzbedarf und kurzen Wegen innerhalb einer Einheit ermöglichen, zielen die mittleren Ebenen auf die Bedürfnisse gewerblicher Nutzungen. Diese Schicht zieht sich mäanderartig über die darunter liegende. Es entstehen begehbare Dachflächen, die Räume werden durch einen höheren Anteil der Außenhaut ausreichend belichtet. Die obersten Geschosse sind nicht mehr als zusammenhängende Einheit verbunden und bilden isolierte Hochpunkte. In jeder Schicht werden die Abstandsflächen in Bezug auf die Erfordernisse gewährleistet. Die Zielgruppe des „Campus für Innovation und Forschung“ richtet sich an Nutzer, die für ihre Arbeit einen kreativen Pool benötigen, in dem Wissen und Interaktion gebündelt werden kann. Eine offene und für alle zugängliche Infrastruktur wie Bibliothek, Shop für neue Medien, Materialpool aber auch Freizeitnutzungen wie Fitnesscenter oder Kantine in den unteren Ebenen stärken die Kommunikation und Interaktion untereinander. Ein nutzerbezogenes Wohnen (z.B. Künstler, Studenten) wird in den Dachgeschossen ermöglicht. Das Konzept der Außenräume unterscheidet zwischen der offenen Verknüpfung und Anbindung des Campus mit den Nachbarn und einem introvertierten Freiraum innerhalb der Großform. Der Bereich zwischen Parkhaus und dem Campus ist als offene Platzsituation gestaltet, die Bezug auf die Eingangssituation des Forum für Fahrkultur nimmt und gemeinsame Veranstaltungen ermöglicht. Die Außenbereiche innerhalb des Campus grenzen sich bewusst vom Äußeren ab und dienen vorwiegend den Nutzern. Pflanzbete in Form von zusammenhängenden Bubbles sorgen für eine Akzentuierung der Eingangssituationen. Diese Struktur setzt sich auf der begrünten Dachlandschaft fort. Eine südwärts gerichtete Achse durchbricht den Block, öffnet den introvertierten Außenraum und zieht sich in den Freiraum fort. Hier entstehen Ruhezonen und Rückzugsräume in der Natur. Die Erschließung trennt Autoverkehr vom Anlieferungs- und Fußgängerverkehr. Während eine allgemeine Nutzung durch PKWs unerwünscht ist, soll eine problemlose Anlieferung möglich sein. Tiefgaragen- und Parkgarageneinfahrten befinden sich im Außenbereichen und fangen den Autoverkehr ab, der Innenbereich ist mit Ausnahme von Botendienste und Anlieferverkehr dem Fußgängerverkehr sowie der Aufenthaltsqualtität vorbehalten. Die zum Zenith angrenzende Parkgarage fasst einen großen Teil der Stellplätze, weitere sind in Tiefgaragen angeordnet. Im Falle einer Erweiterung der bestehenden Veranstaltungshalle durch das Zenith II ist eine Errichtung dieser anstelle des Parkhauses möglich, die Stellplätze werden in dem Fall unterirdisch hergestellt.